Jürg Stenzl
Der Klang des Hohen Liedes
Optische Manifeste seines Kults und Bildzitate in der Kunst

Das Hohelied ist eine Sammlung von Liebesliedern aus dem 4. Jahrhundert v.Chr., in dem nicht von Gott, sondern offen von Liebesfreud und Liebesleid gesungen wird. Doch im Mittelalter wurden diese erotischen Texte zu dem am häufigsten und am intensivsten kommentierten Teil der Bibel. Neben den Psalmen ist das Hohelied bis ins ausgehende 17. Jahrhundert auch die wichtigste biblische Textquelle der Musikgeschichte.
Erstmals wird in diesem Buch der Umfang der ein- und mehrstimmigen abendländischen Hohelied-Vertonungen aus einem Zeitraum von 700 Jahren erfasst. Anhand konkreter Beispiele wird sichtbar, in welchen Kontexten die musikalische Rezeption des Hoheliedes erfolgte, in welcher Weise dieser erregende Text verstanden wurde und wie sich das Textverständnis im musikalischen Klang konkretisierte.
Diese Musikgeschichte des hebräischen Shir Hash-Shirim, des lateinischen Canticum Canticorum, macht, weit über die Musikgeschichte hinausreichend, eindringlich bewusst, wie in der Zeit von den Karolingern bis zu Josquin Desprez der Klang des Hohen Liedes von einer feierlichen Vortragsweise eines liturgischen Textes zu einer eigenständigen musikalischen Sprache wurde.

Der Autor
Jürg Stenzl, der an der Universität Salzburg wirkende Musikhistoriker, ist durch seine Veröffentlichungen über die Musik des 20. Jahrhunderts (insbesondere zum Leben und Schaffen von Luigi Nono) und durch zahlreiche Arbeiten zur älteren Musikgeschichte seit dem Mittelalter, aber auch als Musikritiker bekannt geworden.
Der Klang des Hohen Liedes wurde, nach langen Vorarbeiten, während einer Gastprofessur im Jahre 2003 an der Harvard University verfasst.

ca. 400 Seiten, 2 Bände, zahlr. Notenbeispiele
Broschur mit Fadenheftung
Format 15,5 x 23,5 cm
Salzburger Stier 1
Erscheinungstermin: 4. Quartal
ca. € 78,00 / SFr 134,90
ISBN 978-3-8260-3694-1

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