Sabine Kyora
Eine Poetik der Moderne

Die vorliegende Untersuchung entwirft eine Poetik der Moderne für den Bereich der Prosa zwischen 1910 und 1945. Dabei geht es vor allem um die Frage, wie unter den Bedingungen des 20. Jahrhunderts zeitgemäßes Erzählen aussehen könnte. Zunächst stehen deutschsprachige Texte, die um 1910 entstanden sind, im Mittelpunkt. Die Verarbeitung von Nietzsches Philosophie, der romantischen Subjektvorstellung und des symbolistischen Sprachkonzepts werden als grundlegend für modernes Erzählen angesehen. Anhand der Erzählungen und Novellen u. a. von Gottfried Benn, Alfred Döblin, Carl Einstein, Thomas Mann und Robert Musil wird der Rezeption dieser Elemente nachgegangen, um zu zeigen, welche Auswirkungen sie auf die Darstellung von Zeit, Kausalität und Geschichte, des Subjektkonzepts und der Sprachvorstellung haben. Im zweiten Teil liegt der Schwerpunkt auf zwischen 1925 und 1945 entstandenen modernen Romanen: Nun geht es nicht nur um deutschsprachige Romane, sondern auch um französische, englischsprachige und italienische Beispiele modernen Erzählens. Das Verfahren, das in diesen Romanen zu beobachten ist, nimmt die um 1910 analysierten Strukturen modernen Erzählens wieder auf, integriert sie aber in die längere Form. In den Romanen entsteht so eine fragile Balance zwischen Zusammenhang stiftenden und episodischen Elementen, die nicht nur die deutschsprachige Romanprosa der Moderne kennzeichnet.

Die Autorin
Sabine Kyora ist seit 2002 Professorin für deutsche Literatur der Neuzeit an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.

320 Seiten, Broschur mit Fadenheftung
Format 15,5 x 23,5 cm
Erscheinungstermin: 3. Quartal
ca. € 49,80 / SFr 87,20
ISBN 978-3-8260-2401-6

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