Karsten Essen
Standhafte Zinnsoldaten
Motivstudien zu Andersen, Wagner, Thomas Mann und
Tomasi di Lampedusa

Die stoff- und motivgeschichtliche Arbeit verfolgt mit komparatistischer Methodik ein doppeltes Erkenntnisziel:
Zum einen entwickelt sie auf supranationaler Ebene die Genese und Wirkungsgeschichte des literarischen Stoffs ‚Standhafter Zinnsoldat‘ (nach Hans Christian Andersen) vor der Folie einer historischen Wendezeit (1848-1918). Diese Figur läßt sich – vergleichend eingekreist – beschreiben als poetische Synthese des Dilettanten à la Paul Bourget, des Decadent nach Nietzsche sowie des Leistungsethikers und ‚Helden der Schwäche‘ Thomas Mannscher Prägung.
Zum anderen wird durch eine minutiöse Untersuchung der künstlerischen und ästhetischen Anfänge von Thomas Mann (insbesondere der Buddenbrooks von 1901) der Nachweis einer generellen und fundamentalen Bedeutung dieses Heldentyps für sein Gesamtwerk erbracht, in welchem dem Motivkomplex des ‚Standhaften Zinnsoldaten‘ auch eine vermittelnde Rolle in der für Manns Œuvre konstitutiven Künstler-Bürger-Dialektik zukommt.
Historische und soziologische Streiflichter, etwa zum Nachmärz-Begriff oder zu der Bedeutung Max Webers für die Literaten jener Epoche, helfen die Untersuchung theoretisch zu erhellen, während die kritische Konfrontation der Buddenbrooks mit Giuseppe Tomasi di Lampedusas Roman Il Gattopardo die komparatistische Relevanz ihres Themas noch deutlicher hervortreten läßt.

Der Autor
Karsten Essen studierte nach einer Ausbildung zum Verlagsbuchhändler Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Lateinische Philologie und Kunstgeschichte an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz sowie am Collegio Ghislieri in Pavia/Italien.
Er lebt und arbeitet derzeit in Nackenheim bei Mainz.

212 Seiten, Broschur mit Fadenheftung
Format 15,5 x 23,5 cm
Epistemata Literaturwissenschaft 599
Noch nicht angeboten, bereits erschienen
€ 29,00 / SFr 50,80
ISBN 978-3-8260-3606-4

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