Susanne Hochreiter
Franz Kafka: Raum und Geschlecht

Räume in veränderlichen Dimensionen, Zimmer, die zuvor nicht da waren, unvermutete und niemals zustande kommende Begegnungen: Kafkas Texte sind dafür bekannt. Auch, dass die weiblichen Figuren in und für die Gestaltung des Raums eine besondere Rolle spielen, wurde bereits beobachtet. Bislang nicht ausführlicher untersucht wurde allerdings, wie die Relation zwischen Geschlecht und Raum beschrieben werden könnte. S. Hochreiter unternimmt diesen Versuch, indem sie sich der Fragestellung aus gendertheoretischer Sicht nähert und dabei Bezüge zu M. Foucaults Konzept der „Heterotopie“ und zu J. Derridas „Dissemination“ herstellt. In Kafkas Texten sind Bedeutungen nicht festgelegt – sie sind schwebend und in ihren Differenzen gleichzeitig präsent: Dies gilt für Räume wie Geschlechter gleichermaßen. Dieses Verfahren nennt die Autorin in Anlehnung an Derrida „Designifikation“. Die multiple Bezeichnung ist dabei ein Moment der Designifikation: Das Ge-richt ist in der Dachkammer, der Landvermesser vermisst kein Land, die Frau ist Waschfrau, Geliebte, Hexe – und ist dies alles nicht.

Die Autorin
Susanne Hochreiter, Mag.a Dr.in, geb. 1970. Studium der Germanistik, Philosophie, Psychologie und Pädagogik in Wien und Berlin. Universitätsassistentin am Institut für Germanistik der Universität Wien.

ca. 200 Seiten, Broschur mit Fadenheftung
Format 15,5 x 23,5 cm
Erscheinungstermin: 3. Quartal
ca. € 29,80 / SFr 52,20
ISBN 3-8260-3404-X

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