C. Agustín Corti
Zeitproblematik bei Martin
Heidegger und Augustinus

Die Zeitlichkeit, als Sinn des Seins des Daseins, bekommt bei Heidegger eine doppelte Funktion in Bezug auf das allgemeine Verständnis der Zeit und hinsichtlich der ontologischen Konstitution des Daseins. Zeitlichkeit fundiert primär das Dasein in seiner Selbstkonstitution. Seinsmodi des Daseins sind ihrerseits modalisierte Zeitlichkeit, nämlich eigentlicher oder uneigentlicher Selbstvollzug. In der vorliegenden Arbeit werden die unterschiedlichen Funktionen der Zeitlichkeit in Bezug auf den Selbstvollzug des Daseins systematisch aus dem Frühwerk Heideggers, das aufgrund der durchgehenden Veröffentlichung von Heideggers Gesamtausgabe jetzt zur Verfügung steht, ausgelegt. Im Dialog mit der bedeutendsten Forschungs-literatur zu diesem Thema, die in den letzten Jahren stark zugenommen hat, untersucht diese Arbeit die Zeitproblematik anhand thematischer Brennpunkte. Heideggers Zeitbetrachtung gab der Zeitproblematik neue Impulse, da auch deren Überlieferung im Zentrum steht. Einer der wichtigsten Klassiker, mit denen er sich befasst hat, ist Augustinus und sein Buch der Confessiones. Bei der Auseinandersetzung mit diesem Werk nimmt Heidegger vor allem Bezug auf die Selbstanalyse – quid intus sim? – des zehnten Buches sowie auf die Zeitbetrachtung – quid est enim tempus? – des elften Buches. Besonders der Zusammenhang zwischen Selbst und Zeit bei Augustinus hat Heideggers Werk geprägt. Eine Interpretation beider Themen hat in jüngerer Zeit die Augustinus-Forschung zu fruchtbaren, aber auch polemischen Diskussionen veranlasst. Dieses Buch versteht sich als Beitrag zu einem textbezogenen Gespräch. Es setzt sich somit bewusst gegen eher evokative oder im Voraus negativ bestimmte Auslegungen ab und bereitet einer systematischen Interpretation den Boden. Sowohl Augustins Zeitbetrachtung der Confessiones als auch Heideggers Interpretation des Augustinus werden im Hinblick darauf nachgegangen.

Der Autor
C. Agustín Corti, 1975 in Uruguay geboren, Studium der Philosophie und der Alt-Philologie in Montevideo. Anschließend Mitarbeiter des Philosophischen Instituts der Staatlichen Universität am Lehrstuhl für Theoretische Philosophie. Zur Zeit ist er dort Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Sprachenzentrums und hält Seminare in Philosophie als Lehrbeauftragter. Daneben bereitet er eine kommentierte Übersetzung des elften Buches der Confessiones für einen spanischen Verlag vor.

316 Seiten, Broschur mit Fadenheftung
Format 15,5 x 23,5 cm
Epistemata Philosophie 408
Noch nicht angeboten, bereits erschienen
€ 42,00 / SFr 73,50
ISBN 3-8260-3340-X

>> Bestellen k >> Zurück  >> Zurück zur Übersicht
>> Zurück