Roland Bursch
„Wir dichten die Geschichte“
Adaption und Konstruktion von
Historie in Friedrich Dürrenmatts Texten

„Wir dichten die Geschichte“ – dieses Diktum münzt Friedrich Dürrenmatt nicht nur auf die Adaption historischer Stoffe in der Dichtung, sondern auf die Verfasstheit der Historie schlechthin. Damit zeigt sich der Schweizer Schriftsteller von einer Seite, die von der Forschung bislang kaum beachtet wurde: Indem er Geschichtliches zum Gegenstand seiner Werke macht, reflektiert Dürrenmatt immer auch die Narrativität seiner historiografischen Vorlagen und Kontexte mit, d.h. er widmet sich fort- und umschreibend genau dem, was etwa Hayden White später als „Metahistory“ bzw. „Die Fiktion des Faktischen“ bezeichnet hat. Die vorliegende Studie unternimmt anhand ausgewählter Stücke und Erzählungen des Schweizer Autors, nicht zuletzt, indem sie deren Paratexte gründlich zu Hilfe nimmt, zweierlei: zum einen zeigt sie die intertextuelle Bedingtheit der Spannung von Tragik und Komik in Dürrenmattischen Geschichtsdarstellungen, zum anderen verortet sie diese im historischen Diskurs ihrer Entstehungszeit, einem Diskurs, der sich immer wieder an den prekären Bezügen zwischen Geschichte und Nihilismus abarbeitete.

Der Autor
Roland Bursch, geb. 1969 in Bremen, studierte Germanistik, Romanistik und Philosophie in Freiburg i. Br., Toulouse und Köln. Von 1999–2005 Dozent für deutsche Sprache und Kultur am Freiburger Institute for the International Education of Students. Seit Oktober 2005 DAAD-Lektor an der Université Paris IV - Sor-bonne.

ca. 200 Seiten, Broschur mit Fadenheftung
Format 15,5 x 23,5 cm
Epistemata Literaturwissenschaft 578
Erscheinungstermin: 3. Quartal
ca. € 28,00 / SFr 49,00
ISBN 3-8260-3413-9

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