Heribert Boeder
Die Installationen der Submoderne
Zur Tektonik der heutigen Philosophie

Abweichend von der Schultradition des Kontinuierens werden hier die ‚systematischen’ Unterschiede des heutigen Denkens verdeutlicht. Dabei kommen allem zuvor die Eigentümlichkeiten ans Licht, welche von einer Submoderne statt Postmoderne reden lassen. Rücksichtlich der Tektonik der modernen Besinnungsgestalten gliedert sie sich in die je eigenen Strata der anarchischen (Merleau-Ponty, Foucault, Derrida), strukturalen (Jakobson, Barthes, Lévi-Strauss) und sprachanalytischen (Ryle, Austin, Dummett) Reflexionen. In ihnen zeichnet sich ein Gefüge ab, das von unterschiedlichen Aufgaben bestimmt ist. Gemeinsamer Horizont ist ein jeweiliges Ganzes der Sprachwirklichkeit. Sie löst den vormals bestimmenden Welthorizont ab (siehe vom Verf. Das Vernunftgefüge der Moderne, Freiburg 1988), aber auch hier nicht in eine unbestimmte Vielheit, sondern in die genannte Dreiheit, welche der Reflexion ein je eigenes Feld eröffnet. Das Ziel der Analyse liegt aber nicht in ihr selber, sondern im Ausblick auf die epochalen Gestalten der Sophia unserer Tra-dition. In ihnen werden nicht die Möglichkeiten der ‚Sprache’ ausgespielt, sondern richtungweisende Worte gesagt, und zwar zur „Unterscheidung des Menschen von sich“ (Kant). Insofern bleibt die Darstellung von einem ‚praktischen’ Anliegen bewegt.

Der Autor
Heribert Boeder ist emeritierter Professor für Philosophie an der Universität Osnabrück. Von ihm erschien bei K &N bereits der Band Das Bauzeug der Geschichte. Er studierte Philoso-phie in Freiburg (bei Heidegger und Fink), in Cambridge (bei Raven), in Paris (Merleau-Pon-ty) und Oxford (Ryle).

ca. 600 Seiten, Broschur mit Fadenheftung
Format 15,5 x 23,5 cm
Orbis phaenomenologicus Studien, Bd. 15
Erscheinungstermin: 4. Quartal
€ 49,80 / SFr 87,20
ISBN 3-8260-3356-6

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