Peter V. Zima
Ästhetische Negation
Das Subjekt, das Schöne und das Erhabene
von Mallarmé und Valéry zu Adorno und Lyotard

Der Autor zeichnet die Peripetien der gesellschaftskritischen Negation in den Werken Mallarmés, Valérys, Adornos und Lyotards nach. Er beschreibt das Verhältnis der beiden französischen Dichter zu Kant, Hegel, Nietzsche und Adorno, um zu zeigen, wie sehr die negative Dialektik Mallarmé und Valéry verpflichtet ist. Zugleich erscheinen diese Dichter als Vorläufer von Adornos ästhetischer Theorie, die auf Valérys Gedanken gründet, daß das Schöne negativ ist („le Beau est négatif“, Valéry). Dieses Negativ-Schöne widersteht der kommerziellen Kommunikation der Kulturindustrie, indem es das Häßliche und das Erhabene aufnimmt und dabei sowohl die Autonomie der Kunst als auch die des individuellen Subjekts stärkt. Diese ästhetische Hierarchie, die das Erhabene dem Negativ-Schönen unterordnet, wird von Lyotard umgestürzt. Er wendet die Negativität des Erhabenen gegen das individuelle Subjekt. Obwohl er in vieler Hinsicht als Erbe der negativen Ästhetiken Mallarmés, Valérys und Adornos gelten kann, bricht er mit einem negativen Denken, das auf die Autonomie des Subjekts ausgerichtet ist. Dieser Bruch zeugt von einer neuen, postmodernen Problematik, die von der Indifferenz als Negation einiger moderner Grundwerte geprägt ist: der gesellschaftlichen Emanzipation, der ästhetischen und revolutionären Utopie, der individuellen und künstlerischen Autonomie. Im letzten Kapitel steht die Frage nach der Bedeutung des Erhabenen für die postmoderne Literatur im Mittelpunkt, die in ihrer Gesamtheit nicht mit dem lesbaren, dem konsumierbaren Text identifiziert werden sollte.

Der Autor
Peter V. Zima wurde in Prag geboren. Nach seinem Soziologie- und Ästhetik-Studium an den Universitäten Edinburg und Paris lehrte er Literatursoziologie und Literaturwissenschaft an den Universitäten Bielefeld und Groningen (Niederlande). Seit 1983 ist er ordentlicher Professor für Vergleichende Literaturwissenschaft in Klagenfurt (Österreich), seit 1998 korr. Mitglied der Österr. Akademie der Wissenschaften.

230 Seiten, Broschur mit Fadenheftung
Format 23,5 x 15,5 cm
Noch nicht angeboten, bereits erschienen
€ 22,80 / SFr 40,60
ISBN 3-8260-2858-9

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