Thanos Lipowatz
Der „Fortschritt in der Geistigkeit“ und der
„Tod Gottes“

Dieser Essay will den Beitrag der Psychoanalyse von S. Freud und J. Lacan zur Kulturanalyse weiterdenken. Freuds Denken dreht sich im Buch über Moses und den Monotheismus um eine vorgeschichtliche Un-Tat und deren strukturierenden Folgen für die Kulturgeschichte. Der Fortschritt in der Geistigkeit bedeutet, dass das Höhere, das verdrängt wurde, wieder zurückkehrt. Lacans Denken kreist um das Ur-Wort und den Namen Gottes, dessen Mitteilung das Subjekt zur ethischen Verantwortung aufruft. Der Tod Gottes ist eine Metapher, die das Unbehagen in der modernen Kultur benennt. Es umschreibt die Krise der modernen Individualität als Folge der radikalen Entzauberung und Rationalisierung der Welt. Angesichts der Zerfallserscheinungen in der Spätmoderne, gilt es, die den Fortschritt in der Geistigkeit fördernden Momente im Monotheismus und in der Aufklärung zu erneuern.

Der Autor
Thanos Lipowatz, geb. 1943 in Athen. Seit 1968 Studium der Soziologie, Ökonomie und Psychologie an der FU Berlin. 1981 Promotion, 1986 Habilitation an der FU Berlin, Forschungsaufenthalt in Paris. Lehrtätigkeit an der FU Berlin, Universität Paris VIII, Universität Oldenburg, Universität Freiburg im Breisgau. Seit 1987 Professor für Politische Psychologie an der Universität Panteion Athen. Veröffentlichungen u.a.: Diskurs und Macht. Jacques Lacans Begriff des Diskurses. Marburg 1982. Die Verleugnung des Politischen. Die Ethik des Symbolischen bei J. Lacan. Weinheim, Berlin 1986. Politik der Psyche. Eine Einführung in die Psychopathologie des Politischen. Wien 1998.

154 Seiten, Broschur mit Fadenheftung
Format 23,5 x 15,5 cm
Noch nicht angeboten, bereits erschienen
€ 28,00 / SFr 49,00
ISBN 3-8260-3049-4

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