Piero Salabè
Das nie gewesene Morgenland
Metaphern des Orients in der deutschsprachigen Literatur
der Jahrhundertwende

Die in der europäischen Kulturgeschichte zentrale Imagination des Orients als Spiegel des „Anderen“ erlebt in der Kunst und Literatur der Jahrhundertwende eine besondere Variation: In ihrer amoralischen, erotisch-perversen Dimension wird die orientalische Phantasie zu einem der bevorzugten Orte der modernen Identitätskrise. Signifikante Spuren des in der anglo-französichen Kultur dominanten Orientalismus finden sich auch in der Literatur deutschsprachiger Länder: nicht nur in den ästhetizistischen und dekadenten Strömungen (Hugo von Hofmannsthal, Richard Beer-Hofmann, Thomas Mann, Rainer Maria Rilke), sondern auch im Jugendstil (Otto Julius Bierbaum) und Expressionismus (Else Lasker-Schüler). Ausgehend von einem kulturgeschichtlichen Ansatz – mit einem Exkurs in die ornamentale Kunst der Jahrhundertwende – untersucht diese Arbeit in einzelnen Aufsätzen zu repräsentativen Autoren die Metapher des Orients in der deutschsprachigen Literatur der Jahrhundertwende. Der abschließende Essay über Joseph Roths Geschichte der 1002. Nacht liefert Einsichten in den Orientalismus dieser Epoche aus der Rückblicke einer der hellsichtigsten Interpreten der Habsburgischen Kultur.

Der Autor
Piero Salabè studierte Germanistik und Romanistik in Rom, London, München und Pavia, wo er bei Claudio Magris mit dieser Arbeit promovierte. Er arbeitet als Lektor.

ca. 200 Seiten, Broschur mit Fadenheftung
Format 15,5 x 23,5 cm
Epistemata Literaturwissenschaft 635
Erscheinungstermin: 2. Quartal
ca. € 28,00 / SFr 49,00
ISBN 978-3-8260-3830-3

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