Norbert Rath
Negative
Glück und seine Gegenbilder bei Adorno

Im Zentrum der Philosophie Theodor W. Adornos steht eine Kritische Theorie des Glücks. Aber eine positive Bestimmung dessen, was Glück sei, ist von Adorno nicht zu erwarten. Glück kann in seiner Sicht kein unmittelbarer Gegenstand der Theorie sein. Konkretisierbar wird es allenfalls durch seine Gegenbilder. Daher gruppieren sich um das offen gelassene Zentrum eine Reihe von ,negativen‘ Disziplinen: kritische Geschichts- und Gesellschaftstheorie, Ästhetik und Kulturtheorie, Anthropologie und Metaphysik. Daß die „vollendete Nega­tivität, einmal ganz ins Auge gefaßt, zur Spiegelschrift ihres Gegenteils zusammenschießt“ (Minima Moralia), ist die verborgene Hoffnung in Adornos ,negativer‘ Reflexion.
Der Philosoph des ,Bilderverbots‘, verwendet (wie Benjamin und wie Nietzsche, von dem Adorno trotz dessen Wirkungsgeschichte fasziniert bleibt) an zentralen Stellen seines Werkes uneindeutige Metaphern. Die ästhetischen Aspekte seiner Philosophie haben die Irritation und Kritik von Jürgen Habermas hervorgerufen. Alexander Kluge dagegen überschreitet – inspiriert von Adorno – in seinen Montagen bewußt die Gattungsgrenze zwischen Philoso­phie und Literatur.

Der Autor
Dr. Norbert Rath ist Professor für Sozialphilosophie im Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule Münster. Publikationen: Adornos Kritische Theorie, 1982; Jenseits der ersten Natur. Kulturtheorie nach Nietzsche und Freud, 1994; Zweite Natur, 1996.

220 Seiten, Broschur mit Fadenheftung
Format 15,5 x 23,5 cm
Erscheinungstermin: 1. Quartal
€ 38,00 / SFr 66,50
ISBN 978-3-8260-3725-2

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