Matthias Kettner (Hrsg.)
Wunscherfüllende Medizin

„Wunscherfüllende Medizin“ beschreibt Auflösungstendenzen der herkömmlichen, auf die Behandlung und Verhütung von Krankheiten konzentrierten Medizin. Medizinische Leistungen im Dienste der Selbstverwirklichung und Lebensplanung gesunder Menschen gewinnen heute zusehends an Bedeutung. Eine weitere Dimension der wunscherfüllenden Medizin ist die Rückkehr von Utopien über die gezielte Verbesserung der normalen menschlichen Konstitution, etwa durch Neuro-Enhancement. Können liberale Gesellschaften die Entfesselung des medizinischen Wissens und Könnens noch vernünftig regulieren, ohne mit dem politischen Leitwert der Freiheit in Konflikt zu geraten? Besonders innerhalb der Fortpflanzungsmedizin und der ästhetischen Chirurgie entstehen irritierende Spannungen an Schnittstellen, wo Patienten zu Klienten und Ärzte zu Heilern oder Dienstleistungsexperten werden. Welche Konsequenzen hat das für die Ethik in der Medizin? - Die Autoren des Sammelbandes analysieren unter medizinischen, ethischen, professionssoziologischen und psychoanalytischen Gesichtspunkten interessante Übergänge zwischen der krankheitsbekämpfenden und der wunscherfüllenden, auf Präferenzen gesunder Menschen gemünzten Medizin. Das Spektrum der Beiträge reicht von der Grundlagenreflexion in Ethik und Medizintheorie bis hin zu konkreten Problemen der zahnärztlichen Kosmetik, der Schönheitschirurgie und der Geschlechtsselektion vor und nach der Geburt.

Der Herausgeber
Matthias Kettner lehrt Philosophie an der Universität Witten/Herdecke und ist Vorstandsmitglied der Akademie für Ethik in der Medizin.

ca. 300 Seiten, Broschur mit Fadenheftung
Format 15,5 x 23,5 cm
Wittener kulturwissenschaftliche Studien 9
Erscheinungstermin: 2. Quartal
ca. € 40,00 / SFr 70,00
ISBN 978-3-8260-3851-8

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