Albert Gouaffo
Wissens- und Kulturtransfer im kolonialen Kontext
Das Beispiel Kamerun - Deutschland (1884-1919)

In der deutschen Historiografie wird die deutsch-afrikanische koloniale Vergangenheit als „wirtschaftliches Desaster“ oder als „Ballast“ bezeichnet. Von afrikanischer Seite wird sie als traumatisches Kapitel der eigenen Geschichte angesehen, das nur mit Eroberung und Folterung assoziiert wird. Die beiden Lektüren desselben Phänomens stören erheblich eine gegenseitige Erhellung dieses interkulturellen Gedächtnisses. Ohne die ökonomischen und politisch-ideologischen Aspekte dieser historischen Begegnung zu verklären, versucht das vorliegende Buch, die interkulturelle Dimension der deutschafrikanischen Beziehungen ins rechte Licht zu rücken. Die These ist, dass Deutschland und seine ehemalige Kolonie Kamerun durch ihren Kontakt in vielfältigen gegenseitigen Austauschbeziehungen standen. Die Arbeit zeigt auch, dass auch intensiver Kulturtransfer, wie er im kolonialen Kontext vorlag, nicht unbedingt zur gegenseitigen Verständigung führt. Das Deutsche Reich importierte für die eigene Entfaltung kulturelles Wissen aus Kamerun, aber dieses Wissen war so pragmatisch orientiert, dass im deutschen Publikum nur ein verzerrtes Bild von der eigenen Kolonie entstand.

Der Autor
Albert Gouaffo lehrt an der Universität Dschang, Kamerun, Fac. de lettres et des Sciences humaines.

288 Seiten, Broschur mit Fadenheftung
Format 15,5 x 23,5 cm
Saarbrücker Beiträge, Band 39
Noch nicht angeboten, bereits erschienen
€ 39,80 / SFr 69,70
ISBN 978-3-8260-3754-2

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