Daniel Baranowski
Simon Srebnik kehrt nach Chełmno zurück
Zur Lektüre der Shoah

Repräsentationen der Shoah – philosophische wie künstlerische – sind immer dem Verdacht ausgesetzt, das historische Ereignis entweder zu mystifizieren oder zu nivellieren. Das Wagnis solcher Repräsentationsversuche besteht also darin, auf das, was passiert ist und sprachohnmächtig macht, dennoch zu antworten.
Der vorliegende Band liest die Shoah als Einsatz der Überlegungen von Jacques Derrida, Maurice Blanchot, Jean-François Lyotard, Emmanuel Lévinas, Sarah Kofman und Jean-Luc Nancy und plädiert davon ausgehend für eine Ästhetik, die anerkennt, dass etwas in der Realität stattgefunden hat, das gleichwohl unfassbar bleibt. Herausragend ist in dieser Hinsicht das poetische Verfahren in Claude Lanzmanns Film Shoah, der hier einer minutiösen Lektüre unterzogen wird. Wenn Simon Srebnik, einer der Überlebenden des Vernichtungslagers Chełmo, an den Ort des Geschehens zurückkehrt und dort den Satz „Das kann man nicht erzählen“ sagt, dann verdichtet sich in einem Mal das Ereignis einer unmöglichen Ästhetik der Shoah.

Der Autor
Daniel Baranowski, Literaturwissenschaftler, arbeitet zur Zeit an einer Studie zu Motiven der Dekonstruktion im Werk der Pet Shop Boys.

ca. 420 Seiten, Broschur mit Fadenheftung
Format 15,5 x 23,5 cm
Epistemata Literaturwissenschaft 634
Erscheinungstermin: 2. Quartal
ca. € 49,80 / SFr 87,20
ISBN 978-3-8260-3828-0

 

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