Karin Westerwelle (Hrsg.)
Charles Baudelaire
Dichter und Kunstkritiker

Alle Faszination Baudelaires gilt dem Bild: « Glorifier le culte des images (ma grande, mon unique, ma primitive passion)». Als Kunstkritiker bespricht er zeitgenössische Maler und Gemäldeausstellungen, die Salons. Seine ästhetischen Kriterien von Gegenwartsbezug und Flüchtigkeit des Schönen entwickeln sich in Zwiesprache mit dem jeweiligen Gemälde, nicht im theoretischen Ansatz. Lyrische Sprache, die in Bildern und Metaphern ihre Ausdruckskraft findet, ist in den Fleurs du mal mittels der ständigen Referenz auf reale und fiktive Gemälde und ihre Darstellungsverfahren verdichtet. Eine bereits formgestaltete Deutung von Wirklichkeit wird neu gestaltet; evokative Potenz und die kritische Analyse verfügbarer Deutungen von Welt sind gleichermaßen gesteigert. Die versammelten Aufsätze sind aus einer Vorlesungsreihe an der Universität Münster hervorgegangen. Sie beleuchten synthetisch Baudelaires Kunstkritik und stellen seine Modernitätskonzepte heraus. Einzelinterpretationen von Stendhals Formel der Schönheit als Glücksversprechen, der Rezeption von Goyas Caprichos oder der Künstlerfreundschaft mit Manet veranschaulichen komplexe Kunstformen, in denen sich modernes ästhetisches Bewußtsein über die geschichtlich vergegenwärtigte Tradition ausbildet.

Die Herausgeberin
Karin Westerwelle, Professorin für Romanistik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.

ca. 240 Seiten, Broschur mit Fadenheftung
Format 15,5 x 23,5 cm
Erscheinungstermin: 2. Quartal
ca. € 29,80 / SFr 52,20
ISBN 3-8260-3602-6
ISBN 978-3-8260-3602-6

>> Bestellen k >> Zurück  >> Zurück zur Übersicht
>> Zurück