Andreas Stuhlmann
»Die Literatur – das sind
wir und unsere Feinde.«

Literarische Polemik bei
Heinrich Heine und Karl Kraus

Die Polemik ist als literarische Kunstform in den letzten Jahren stärker in den Blick einer kulturwissenschaftlich interessierten Literaturwissenschaft geraten. Sie lebt von der Spannung extremer Gegensätze: von Bedachtsamkeit und Affekt, von Argument und Bluff, von Logik und Sophismus, von Dokument und Fiktion, von lyrischer Zartheit und kritischer Unerbittlichkeit, von akribischer Ermittlung und grober Verdächtigung, von ethischem Rigorismus und brutalem Vernichtungswillen, von kalkulierter Strategie und spielerischem Zufallstreffer. Gegenstand der Arbeit ist die literarische Polemik, exemplifiziert an zwei „Fällen“: Heinrich Heine und Karl Kraus, genauer Heines Auseinandersetzung mit August von Platen und Kraus’ Hader mit der Figur Maximilian Hardens. Beide Polemiken, die von Kraus und Hans Mayer auch aufeinander bezogen wurden, handeln von sozialer Stigmatisierung als Jude oder Homosexueller in restaurativen Gesellschaften. Ziel der Arbeit ist, den Doppelcharakter der Polemik aufzuweisen, sie als eine polyphone Schreibweise im Werk der Autoren mit einem bestimmten Typus der Argumentation und in ihrem Einsatz als inszeniertes öffentliches Ereignis im Diskurs der Literatur darzustellen.

Der Autor
Andreas Stuhlmann lehrt Neuere Deutsche Literatur- und Medienwissenschaft an der Universität Hamburg und am University College Cork in Irland. Im Verlag Könighausen & Neumann erschien 2001 der Sammelband /Radio-Kultur und Hör-Kunst. Zwischen Avantgarde und Popularkultur 1923-2001/.

ca. 288 Seiten, Broschur mit Fadenheftung
Format 15,5 x 23,5 cm
Epistemata Literaturwissenschaft 594
Erscheinungstermin: 3. Quartal
ca. € 42,00 / SFr 73,50
ISBN 3-8260-3563-1
ISBN 978-3-8260-3563-0

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