Frank-Peter Hansen
Vom wissenschaftlichen Erkennen
Aristoteles – Hegel – N. Hartmann

Thema dieses Buches sind die unterschiedlichen Gesichtspunkte, die für wissenschaftliches Urteilen unverzichtbar sind, und darüber hinaus – umgekehrt – die diversen Fehler, die dem Intellekt bei der gedanklichen Auseinandersetzung mit Objekten seiner Wahl unterlaufen können.
In der Diskussion mit Aristoteles geht es im ersten Kapitel vorrangig um die Theorie des wissenschaftlichen Beweises, wie sie speziell in der „Zweiten Analytik“ entwickelt worden ist. Die Frage nach dem wissenschaftlich Allgemeinen ist vor allem der Untersuchungsgegenstand des zweiten („Metaphysik“) Kapitels. Das dritte („Physik“-) Kapitel ist anwendungsorientiert, indem hier beispielsweise Zenons Aporien und die Art, in denen Aristoteles ihnen mit guten Argumenten begegnet, diskutiert werden. Ein Exkurs zur Modernen Mathematik und zur ver-gleichsweise modernen Grundlagenforschung setzt sich mit Formen mathematischer Verallgemeinerung auseinander, die einer kritischen Überprüfung nicht unbedingt standhalten.
Im zweiten, Hegel gewidmeten Teil, kommt zunächst die Bewußtseinslehre der „Phänomenologie des Geistes“ zur Sprache. Hier handelt es sich um das Verhältnis, in dem die Formen des Bewußtseins zu dem verwirklichten Wissen der Erkenntnis stehen. Inwiefern ist die Einleitung in die Wissenschaft der Philosophie selbst schon Wissenschaft. Diese Frage ist beantwortbar nur dann, wenn Hegels Begriff der Wissenschaft geklärt wird, was hier und im zweiten („Logik“-) Kapitel in Angriff genommen worden ist.
Im letzten Teil stehen im Zentrum des Interesses die „Grundzüge einer Metaphysik der Erkenntnis“ Nicolai Hartmanns. Diese – ontologische – Erkenntnistheorie macht nicht den Fehler herkömmlicher Erkenntnistheorien, die normalerweise rein methodologisch ausgerichtet sind. Hartmann vertritt vielmehr die kritische Position, daß Erkenntnis auf etwas dem Gedanken Fremdes, jedenfalls nicht a priori mit ihm Identisches angewiesen ist, das durch die Erkenntnis ja erst in etwas Erkanntes überführt werden soll.

Der Autor
Der Autor hat, abgesehen von einem Kommentar zu Hegels „Wissenschaft der Logik“ und zur Vorrede der „Phänomenologie des Geistes“ bei Königshausen & Neumann eine „Geschichte der Logik des 19. Jahrhunderts“ publiziert.

144 Seiten, Broschur mit Fadenheftung
Format 23,5 x 15,5 cm
noch nicht angeboten, bereits erschienen
€ 19,80 / SFr 35,20
ISBN 3-8260-3177-6

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