Rudolf Boehm
Grundriß einer Poietik

,Poiein‘, und auch ,poiesis‘, heißt ,machen‘. Was können wir machen? Wir können unsere natürliche Umwelt durch handwerkliche Künste verändern, durch Architektur verdrängen und durch dekorative (,abstrakte‘) Künste verdecken. Diese Künste aber setzen Künste der Einbildung voraus: eine Bildkunst, ihr zuvor noch allerlei Sprachkunst – das Gedicht, das Drama und die Erzählung – , darüber hinaus aber auch noch Tanz- und Tonkunst. Man denkt anscheinend allgemein, diese Künste seien nur ein luxuriöser Überbau einer materiellen Kultur. Aber sie sind die unentbehrliche Grundlage einer jeden solchen. Sie haben allerdings je auch ihren eigenen Sinn: das Bild den einer vollendeten Einbildung, das Gedicht den einer durchsichtigen Sprache, das Drama den der Befreiung von einem Wahn, die Erzählung den des Aufrufs der Frage der Wahrheit, der Tanz den einer leibhaften Freiheit und die Musik den eines Ausdrucks des ,Rhythmos‘ des Lebens.

Der Autor
Rudolf Boehm (Berlin 1927), Philosoph, Schüler von Karl-Heinz Volkmann-Schluck, Prof. em. der Universität Gent, schrieb u.a. ,Das Grundlegende und das Wesentliche‘, eine ,Kritik der Grundlagen unseres Zeitalters‘. Bei K&N erschien von ihm bereits: ,Tragik – Von Oidipus bis Faust‘ (2001) und ,Ökonomie und Metaphysik‘ (2004).

ca. 96 Seiten, Broschur mit Fadenheftung
Format 23,5 x 15,5 cm
Erscheinungstermin: 1. Quartal
€ 14,80 / SFr 26,30
ISBN 3-8260-3197-0

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