Klaus Berg
Gedichte im Gedächtnis?
Vom Verlust der Gedächtniskultur
in und außerhalb der Schule

Verlust der Gedächtniskultur? Das ist im sogenannten ‚Informationszeitalter‘ eine provozierende Behauptung und zugleich eine vielschichtige Frage. Der Autor geht zunächst von der gegenwärtigen Hirnforschung aus und beleuchtet deren Ergebnisse aus geistesgeschichtlicher Perspektive. Wie und warum Gedichte behalten und erinnert werden, ist dann Thema des zweiten und dritten Teils, wobei die Bedeutung der im Gedächtnis präsenten Lyrik für die persönlichen Erfahrungen gewürdigt wird. Dies geschieht ohne Nostalgie: Der Missbrauch der Lyrik vor allem in der NS-Zeit wird vielmehr kritisch analysiert. Auf den Verlust des Reichtums an sprachlichen Formerfahrungen, an Wörtern und Wortbedeutungen geht der Autor im Teil vier ein. Er beschreibt dann in Teil fünf die veränderten Einstellungen und Verhaltensformen, die ihren Niederschlag auch in den Lehrplänen der Schulen und in didaktischen Konzeptionen gefunden haben. Um Perspektiven für eine zukünftige Didaktik geht es in Teil sechs: Der Autor hält eine veränderte Bewertung des Gedächtnisses und des Hörens, eine positive Einstellung zum Lernen von Gedichten und ein intensiveres Genießen und Erschließen von einzelnen Kunstwerken für erforderlich. Der siebte Teil – Umfragen in Italien und Deutschland bei Jugendlichen und ‚Senioren‘ – soll dazu einladen, ein empirisches Forschungsgebiet zu erschließen und Einstellungen zum eigenen Gedächtnis und zur Einschätzung von Lyrik zu erkunden.

Der Autor
Der Verfasser war bis zum Jahr 2000 Professor für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur an der Pädagogischen Hochschule Weingarten/Württemberg.

230 Seiten, Broschur mit Fadenheftung
Format 23,5 x 15,5 cm
noch nicht angeboten, bereits erschienen
€ 18,00 / SFr 32,00
ISBN 3-8260-3192-X

>> Bestellen k >> Zurück  >> Zurück zur Übersicht
>> Zurück