Gerhard Schweppenhäuser
Die Antimonie des Universalismus
Zum moralphilosophischen Diskurs der Moderne

Wenn praktische Vernunft konsequent der unabweisbaren Frage nachgeht, ob es ein Prinzip des moralischen Handelns geben kann, das durch nichts weiter bedingt ist als durch sich selbst – also auch unbedingte Geltung für alle beanspruchen kann, jederzeit und an jedem Ort – , dann versucht sie, das Unbedingte zu denken. Und das bedeutet, daß sie sich unvermeidlich in Widersprüche verwickelt. Das Begründungsproblem besteht darin, daß von der Seite des Universalismus aus gezeigt werden kann, wie sich die Gegenposition, der Partikularismus, in Widersprüche verwickelt.
Aber von der anderen Seite aus geht das genauso: Von der Seite des Partikularismus kann gezeigt werden, wie sich der Universalismus in Widersprüche verwickelt.
Man wird die Widersprüche nicht los, indem man das Problem umdefiniert oder einfach von der Tagesordnung streicht. Denn die Widersprüche werden immer wieder auftauchen, wenn es zu moralischen Konfliktfällen kommt, in denen universalistische und partikularistische Moralauffassungen einander gegenüberstehen und Begründungen geben müssen.

Der Autor
Gerhard Schweppenhäuser, geb. 1960 in Frankfurt am Main, ist Professor für Ästhetik an der Fakultät für Design und Künste der Freien Universität Bozen. Neuere Buchveröffentlichungen: Die Fluchtbahn des Subjekts. Beiträge zu Ästhetik und Kulturphilosophie (2001); Grundbegriffe der Ethik (2003); Adorno zur Einführung (3. Aufl. 2003); „Naddel“ gegen ihre Liebhaber verteidigt. Ästhetik und Kommunikation in der Massenkultur (2004). Mitherausgeber der Zeitschrift für kritische Theorie.

ca. 250 Seiten, Broschur mit Fadenheftung
Format 23,5 x 15,5 cm
Erscheinungstermin: 2. Quartal
ca. € 37,50 / SFr 65,60
ISBN 3-8260-3014-1

>> Bestellen k >> Zurück  >> Zurück zur Übersicht
>> Zurück