Karin Schrott
Das normative Korsett
Reglementierungen für Frauen in Gesellschaft und
Öffentlichkeit in der deutschsprachigen Anstands-
und Benimmliteratur zwischen 1871 und 1914

Daß die reale Umsetzung der rechtlich verbürgten Gleichstellung von Frau und Mann noch in vielen Bereichen mehr als Mängel aufweist, ist leider eine Tatsache. Doch nicht den infrastrukturellen Gegebenheiten heutiger Ungleichheiten soll in diesem Buch nachgegangen werden, vielmehr steht die Frage nach dem Bewußtsein, den Vorstellungen und Bildern über die Geschlechter im Vordergrund. Und da auch die heute – wenn auch teilweise sehr subtil – vorhandenen und wirkungsvollen geschlechtsspezifischen Vorstellungen nicht aus dem Nichts kommen, sondern sich ihre Traditionslinien bis zur Zeit der Aufklärung rückverfolgen lassen, soll hier ein Ausflug in die Vorstellungswelten des für die bürgerliche Entwicklung so wichtigen 19. Jahrhunderts unternommen werden. Anhand von Ratgeberliteratur dieser Zeit wird der Frage nachgegangen, wie von den jeweiligen Autoren und Autorinnen Weiblichkeit als Gegenstück zur Männlichkeit definiert wurde, welches Verhalten von ihnen als unweiblich eingestuft wurde und mit welchen Begründungen diese Normen von Frauen eingefordert wurden. Dabei entstand aus den Erwartungen an das weibliche Geschlecht ein normatives Korsett, dessen Einengungen nicht mit dem Kleidungsstück Korsett verschwanden.

Die Autorin
Studium der Geschichte und Volkskunde in Regensburg, selbständige Tätigkeit im Bereich Druckvorstufe/Graphikdesign; Promotion in Volkskunde an der Universität Würzburg. Seit Mitte der 80er Jahre historische Arbeiten zu Frau und Geschlecht mit dem Schwerpunkt Bürgerlichkeit seit der Aufklärung, v.a. 19. Jahrhundert.

ca. 300 Seiten, Broschur mit Fadenheftung
Format 23,5 x 15,5 cm
Kulturtransfer 2
Erscheinungstermin: 2. Quartal
ca. € 38,00 / SFr 66,50
ISBN 3-8260-2955-0

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