Annette Keck
Buchstäbliche Anatomien
Vom Lesen und Schreiben des Menschen –
Literaturgeschichten des Menschen

In den Diskussionen um den ‚technifizierten‘ Körper erscheint, obwohl von Neuen Medien die Rede ist, dessen Bedrohlichkeit als buchstäbliche Zerstückelung ins Bild gesetzt. Die Konstruierbarkeit des Körpers als Ort von menschlicher Identität erweist sich so hinterrücks an ein ‚altes Medium‘, den Buchstaben, gebunden.
Annette Keck geht dieser scheinbar selbstevidenten Verbindung mit einer Genealogie nach, die ins 18. Jahrhundert zurückreicht. Sie sucht diskursive Konstellationen auf (so die Anschlußstellen zwischen Medizin, Biologie und Literatur), welche diese Evidenz etablieren und reflektieren. Sie zeigt, inwiefern sie sich einer doppelten Bewegung verdankt: einerseits wird ‚der Mensch‘ und sein Körper lettrifiziert, andererseits erscheint auch die Schrift bzw. der Buchstabe anthropomorphisiert.
Diese Doppelung erlaubt der Autorin mit der Lektüre literarischer Texte zu fragen, über welche Ausschlußverfahren sich ‚die Literatur‘ ein ‚Residuum der Menschlichkeit‘ erschreibt und was eine literaturwissenschaftliche Perspektive auf heutige kulturtheoretische Debatten um die Ausschließlichkeit des Humanen leisten kann.

Die Autorin
Annette Keck promovierte zum Frühwerk Döblins. Sie ist wiss. Mitarbeiterin am Institut für deutsche Sprache und Literatur der Universität zu Köln; zur Zeit vertritt sie eine Professur an der LMU München.

ca. 310 Seiten, Broschur mit Fadenheftung
Format 23,5 x 15,5 cm
Studien zur Kulturpoetik Band 5
Erscheinungstermin: 2. Quartal
€ 39,80 / SFr 69,70
ISBN 3-8260-3011-7

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