Claudia Altmeyer
Grund und Erkennen in den deutschen
Predigten von Meister Eckhart

Meister Eckhart (1260-1327/8), berühmter thüringischer Dominikaner, Ordensprovinzial und mit Sicherheit einer der prominentesten Vertreter der deutschen Mystik, hat uns ein umfangreiches Werk in deutscher und lateinischer Sprache hinterlassen. Er versucht hierin, die damals aktuelle Forderung des „theologizare“ – der Auslegung von Glaubensinhalten mittels der Philosophie – zu verwirklichen. Insbesondere in den, in der internationalen Forschung bereits stark rezipierten, deutschen Predigten macht Meister Eckhart auf das Theologoumenon der Gottesgeburt in der Seele aufmerksam: für ihn ist es mehr als ein Theologenwort und gleichzeitig die Selbstreflexion der Vernunft. Er glaubt – mit Augustinus und Thomas als kritisch untersuchten Gewährsmännern – daß die selbstreflexive Vernunft, die ihren eigenen Ursprung denkend erkennt, Anfang und Ziel jeder Erkenntnis ist und somit den Menschen als erkennendes Lebewesen wesentlich bestimmt. Hieraus ergeben sich auch im praktischen Leben Freiräume, die Freiräume der Selbstbestimmung und Verantwortung, nicht der Willkür sind. Die Arbeit macht es sich zum Ziel, oberhalb von den zahlreichen modischen Versuchen zur Aktualisierung Meister Eckharts, zu zeigen, daß die für ihn typische „Beweisführung“ der im Denken erfahrbaren Souveränität der Vernunft tatsächlich auch heute noch nachvollziehbar ist und unser Denken, insbesondere in ethischen Zusammenhängen, stark beeinflussen kann.

Die Autorin
Claudia Altmeyer, M.A., Jahrgang 1976, studierte Philosophie, Psychologie und Archäologie in Freiburg und Saarbrücken. Sie war u.a. Forschungsstipendiatin der DFG und promovierte 2003 in Rostock. Ihr besonderer Schwerpunkt ist die Ideengeschichte des Mittelalters und der frühen Neuzeit. Gegenwärtig arbeitet sie als Redakteurin.

ca. 300 Seiten, Broschur mit Fadenheftung
Format 23,5 x 15,5 cm
Erscheinungstermin: 2. Quartal
ca. € 45,00 / SFr 78,80
ISBN 3-8260-2978-X

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